Es gibt Themen, an denen scheiden sich die Geister. So gibt es viele Tierbesitzer, die eine Wurmkur ablehnen. Schließlich möchten sie ihr Tier nicht mit „Chemie“ traktieren. Und außerdem: Würmer kommen doch eigentlich sehr selten vor, sind relativ harmlos und wenn, sähe man deren Eier ja einfach im Kot. Andere wiederum gehen weit unverkrampfter mit diesem Thema um und geben Hund und Katze monatlich eins der bekannten Antihelmintika. Ihre These: Wurmkuren sind heutzutage fast unbedenklich und schützen sicher vor blinden Passagieren, die teilweise auch noch auf den Besitzer übertragen werden können.
Wer von beiden hat also Recht? Die Fitobello-Antwort: teilweise beide.
Fakten, statt Fiction:
- Wurmkuren sind keine Leckerchen und haben durchaus – wenn auch in der Regel – überschaubare Nebenwirkungen.
- Ein monatlich entwurmter Hund oder eine entwurmte Katze stellt normalerweise kein Infektionsrisiko für den Menschen dar und ist so gut geschützt.
- Manche Wurmarten sind tatsächlich auf Menschen übertragbar und können dort sehr, sehr großen Schaden anrichten. Hier allen voran z. B. der für den Zwischenwirt Mensch lebensgefährliche Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Solch eine Infektion ist allerdings in Deutschland ÄUSSERST selten!!
- Würmer schaden v. a. in großer Population durchaus Ihrem Liebling. So ernähren sie sich z. B. – je nach Spezies – etwa im Darm vom Nahrungsbrei ihres Wirtes, saugen Blut und zerstören dabei die Darmschleimhaut (Hakenwürmer), zerstören durch Körperwanderung (Dünndarm, Bauchfell, Leber-, Herz-, Lungen-Gewebe) oder geben giftige Stoffwechsel-Produkte ab.
- Wurmeier o. Würmer erkennt man nur selten mit dem bloßen Auge. Eine scheinbar unbelastete Kotprobe ist alles andere als ein Beweis von Wurmfreiheit. Sieht man Würmer im Kot oder im Erbrochenen, ist die ungewollte „Untermieter-Anzahl“ bereits astronomisch hoch.
- Selbst ausschließlich im Haus lebende Katzen können Würmer bekommen.
- Nicht richtig kontrollierte Schlachtabfälle können Würmer an Bord haben. Stichwort: Gefahren-Potential „barfen“.
- Selbst eine Fleischmahlzeit aus der Tiefkühltruhe ist kein Garant dafür, dass Würmer abgetötet werden. Je nach Spezies ( z.B. Echinococcus granulosus/Echinocuccus multilocularis) halten Eier Temperaturen von -70 bis über 100° C stand.
Die Liste ließe sich noch fast endlos weiter vervollständigen. Was also tun?
FitoBello-Tipp: Entwurmen Sie Ihren Liebling mind. alle 3 Monate. So minimieren Sie die Risiken für sich und Ihren Liebling. Alternativ können Sie auch alle ca. 2 Monate eine Kotprobe Ihres Lieblings auf Wurmbefall untersuchen lassen. So können Sie eine unnötige Gabe von Wurmkuren vermeiden. Was Sie auf keinen Fall tun sollten, ist dieses wichtige Thema zu vergessen. Denn so oder so: Die Parasiten schlafen nicht.
Gesunde Grüße
Dorian Wagner von FitoBello